Elektrotherapiegeräte
In der Medizin ist die Behandlung mit Reizstrom seit einiger Zeit Teil der physikalischen Therapie. Verschiedene Stromformen dienen der Schmerzlinderung und führen zu einer Verbesserung der Durchblutung. Schwellungen werden mit einem Reizstromgerät abgebaut, und die Methode dient außerdem der Normalisierung der Nervenleitung sowie der Muskelstimulation.
Das Elektrotherapiegerät bei der Behandlung von Sportverletzungen
Was ist eine Elektrotherapie?
Der schwache elektrische Strom wird mittels Elektroden eingesetzt, die man auf dem Behandlungsbereich platziert. Der Physiotherapeut wählt dem Krankheitsbild entsprechend die jeweils angezeigte Stromform. Von Selbstanwendern ist bekannt, dass auch sie Elektrotherapiegeräte zur Schmerztherapie kaufen. Aufwendig ausgestattete Geräte eignen sich hingegen vornehmlich für den Praxisbetrieb, wo sie neben einem Ultraschallgerät inzwischen zur Grundausstattung eines Physiotherapeuten gehören. Diese lassen sich platzsparend bspw. auf einem mobilen Gerätewagen verstauen. Es gibt auch Kombinationsgeräte, die die Elektrotherapie mit der Ultraschalltherapie vereinen. Die unterschiedlichen Formen der Elektrotherapie-Behandlung unterscheiden sich folgendermaßen:
- die Gleichstromtherapie oder Galvanisation
- die Niederfrequenztherapie mit Frequenzen bis 1 000 Hz
- die Mittelfrequenztherapie von 2 000 bis 36 000 Hz
- die Hochfrequenztherapie mit über 100 kHz
Wann hilft eine Elektrotherapie mit einem Elektrotherapiegerät?
Besonders Muskelverspannungen und in der Folge auftretende Schmerzzustände sind die klassische Domäne der Reizstromtherapie. Aber auch als ergänzende Therapieform bei Sportverletzungen hat sich die Reizstrombehandlung mittlerweile etabliert.
Die Wirkung der Gleichstromtherapie
Der Gleichstrom des Therapiegeräts bewirkt eine Reizung der Nerven innerhalb der Gefäßwände, was zu einer Freisetzung gefäßerweiternder Botenstoffe führt. Die Durchblutung der Haut verbessert sich um bis zu 500 Prozent, die der Muskeln um bis zu 300 Prozent. Der Gleichstrom lockert und aktiviert außerdem das Gewebe.
Die Elektroden wirken auf unterschiedliche Weise. An der Anode, der positiv geladenen Elektrode, kommt es zu einer Linderung der Schmerzen. Die Kathode mit ihrer negativen Ladung wirkt hingegen anregend und stimuliert die Muskeln.
Die Niederfrequenztherapie
Die Impulsströme führen bei hohen Frequenzen zur Schmerzlinderung und einer Entzündungshemmung. Niederfrequent kommt es ähnlich der Gleichstromtherapie zur Verbesserung von Durchblutungsstörungen der Haut und die Muskulatur wird zu Kontraktionen angeregt. Außerdem bewirken niedrige Frequenzen eine Förderung des Lymphflusses und damit verbunden des Rückstroms des Gewebewassers (Lymphe) hin zur Körpermitte.
Die Mittelfrequenztherapie
Der Therapeut setzt Wechselstrom unterschiedlicher Frequenzen ein. Ähnlich der Niederfrequenz-Behandlung kommt es bei dieser Stromform zu einer ausgeprägten Tiefenwirkung, der Stoffwechsel der betroffenen Muskulatur verbessert sich ebenso wie die muskuläre Ausdauer.
Die Hochfrequenztherapie
Die hohen Frequenzen der Stromimpulse lockern die verspannte Muskulatur verschiedenster Körperteile. Das Gewebe erwärmt sich durch hochfrequentes Stimulieren, der Stoffwechsel des Muskels beschleunigt sich und Verletzungen heilen schneller.